Antriebstechnik – Made in Northern Germany

Seit 1965 entwickelt das Familienunternehmen aus Südholstein Antriebslösungen für die Industrie. Heute zählt es zu den Technologieführern der Branche – mit Innovationsgeist, hoher Fertigungstiefe und globaler Präsenz.

1965
Getriebebau NORD – Bargteheide

Das Blockgehäuse-Konzept, das Ingenieure von Getriebebau NORD 1981 entwickelten, hat nicht nur die industrielle Fertigung von Getriebegehäusen revolutioniert, sondern gehört noch heute zum internationalen Standard. Erstmals waren dadurch sämtliche Getriebeelemente in einem ungeteilten Gehäuse vereint. Das erhöhte die Betriebssicherheit, verringerte die Lärmbelästigung und sorgte für höhere Antriebsdrehmomente, Axial- und Radialbelastbarkeit bei geringerem Wartungsbedarf und einer längeren Lebensdauer.

„Von Anfang an stand eine zentrale Frage im Mittelpunkt: Was können wir besser machen als die Konkurrenz? Dieser Anspruch prägt die Geschichte von Getriebebau NORD bis heute“, sagt Ullrich Küchenmeister, Sohn von G. A. Küchenmeister, der am 1. April 1965 zusammen mit Günther Schlicht das Unternehmen in Bargteheide nahe Hamburg gründete.Diesem deutlichen Weckruf an die Konkurrenz folgte in den 1980er-Jahren eine intensive internationale Expansion des Unternehmens. Heute ist Getriebebau NORD mit 48 Tochtergesellschaften in 36 Ländern vertreten – unter anderem in Italien, Polen, den USA und China. Hinzu kommen Vertriebspartner in mehr als 50 Ländern. Weltweit beschäftigt die Firma rund 4.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gemeinsam mit weiteren Standorten in Aurich, Glinde und Gadebusch bildet der Stammsitz in Bargteheide das industrielle Rückgrat von Getriebebau NORD in Norddeutschland. Hier arbeiten Forschung, Entwicklung, Logistik und Verwaltung Hand in Hand.

„Zu Beginn ging es häufig um Anwendungen in der Landtechnik oder im Bereich von Pumpensystemen“, erinnert sich Küchenmeister. „Viele Kunden von damals sind uns bis heute treu geblieben. Und darauf basierte von Beginn an ein wichtiger Teil des Erfolges: Auf der engen Zusammenarbeit mit Kunden und der Fähigkeit, die passenden Produkte anzubieten – egal ob der Kunde eine Standard- oder eine Sonderlösung wünscht.“

Der modulare Produktbaukasten steht noch heute im Zentrum der Unternehmensphilosophie: Getriebe, Motoren und Antriebselektronik lassen sich optimal auf die Anforderungen der Kunden abstimmen. Dank der eigenen Entwicklung und Fertigung können auch komplexe Systeme effizient realisiert werden – bis hin zu vollständig programmierten Branchenlösungen. Der patentierte DuoDrive beispielsweise kombiniert Getriebe und IE5+ Synchronmotor in einem Gehäuse und erreicht Wirkungsgrade bis 92 Prozent – das spart Energie und senkt Betriebskosten.Als eines der ersten Unternehmen der Branche liefert Getriebebau NORD für seine Produkte auf Wunsch den Product Carbon Footprint mit und übernimmt bewusst ökologische Verantwortung. Das kommt bei den Kunden an. 2023 knackte das Unternehmen erstmals die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro.

Auch 60 Jahre nach der Gründung steht das Familienunternehmen fest auf norddeutschem Boden. Bestes Zeichen dafür: An den Feierlichkeiten zum Firmenjubiläum nahm auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) teil. Längst ist aus dem Komponentenhersteller von einst ein Systemanbieter für Antriebslösungen geworden, der für Bewegung in mehr als 100 Branchen sorgt.

In der Motorenfertigung im Werk in Wiechlice, Polen, sorgt eine Wickelanlage dafür, dass elektrische Leiter um die Spulen des Motors gewunden werden.
Gewachsen: das Stammhaus von Getriebebau NORD in Bargteheide bei Hamburg heute …
… und im Jahr 1969.

Fotos: Getriebebau NORD; Pszczolkowski Blazej

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