Elektro-Stapler – Made in Northern Germany

Innovationswille und Kundenorientierung treiben die rund 9.000 Beschäftigten des Logistikspezialisten auch mehr als 100 Jahre nach Gründung des Unternehmens an. Damit sind sie für die Zukunft bestens gerüstet.

1920

STILL – Hamburg

Erfunden hat ihn zwar ein anderer, doch erkannt hat Hans Still das enorme Potenzial des Elektromotors schon früh. 1920, im Alter von 22 Jahren, machte sich der gebürtige Hamburger mit einer Reparaturwerkstatt für Elektromotoren und zwei Mitarbeitern selbstständig. Wenig später entwickelte er bereits eigene Produkte wie die mobile Stromerzeugungsanlage „Licht-Station Matador“ – damals ein Verkaufsschlager. 1946 folgte der erste Elektrokarren (EK 2000), 1948 der Dreirad-Schlepper „Muli-Mobil“ und 1949 schließlich der erste Elektro-Stapler (EGS 1000, siehe Foto). Ein von Hans Still selbst entwickelter Elektrogenerator schaffte es 1963 sogar bis in das Urwaldhospital von Albert Schweitzer im zentralafrikanischen Gabun.

Heutzutage ist das Unternehmen STILL ein führender Anbieter für innerbetriebliche Logistiklösungen. Außer Gabelstaplern bietet STILL auch Lagertechnik, vernetzte Systeme und Dienstleistungen an. 2024 hat das Unternehmen insgesamt mehr als 68.000 Fahrzeuge verkauft. „Jeder Kunde erhält genau die Lösung, die exakt zu seiner Situation, seinen Anforderungen und Zielen passt – von kleinen Lösungen mit nur wenigen Fahrzeugen bis hin zu vollintegrierten komplexen Materialflüssen“, sagt Geschäftsführer Dr. Florian Heydenreich.

Passgenauigkeit, maximale Service- und Kundenorientierung und der unbedingte Innovationswille – das seien auch schon die Antriebsfedern für Firmengründer Hans Still gewesen. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg-Billbrook rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 22 Ländern und erzielte zuletzt Einnahmen in Höhe von 2,69 Milliarden Euro.

Mit der Energie seines Gründers treibt STILL mittlerweile die Entwicklung von innovativen Antrieben und Automatisierungslösungen voran. 2004 präsentierte das Unternehmen seinen ersten automatisierten Schubmaststabler (FM 14i). Aktuell vermarkten die Hamburger ihre hochindividualisierte Automatisierungslösung STILL iGo, mit der einfache Transportaufgaben ebenso umsetzbar sind wie komplexe Lagersituationen mit hohen Anforderungen an Einlagerhöhe und Tragfähigkeit. Zudem achtet der Intralogistiker seit einigen Jahren verstärkt auf die Schonung von Rohstoffen und die Wiederverwertung eingesetzter Materialien.

Zirkularität ist ein Thema von hoher Priorität für die Branche. Zukunftsweisende Energiesysteme in Kombination mit langfristigen Recyclinglösungen und kurzen Transportwegen sind hierfür entscheidende Erfolgskriterien“, beschreibt Heydenreich die strategische Bedeutung dieses Betätigungsfeldes.

Von 2026 an will STILL eigene Lithium-Ionen-Batterien in Hamburg fertigen. Mitte desselben Jahres soll auch das nur einen Kilometer vom STILL-Stammsitz entfernte „Centre of Competence Mechatronics“ bezugsfertig sein. Mit dem rund 50 Millionen Euro teuren Investitionsprojekt verdoppelt das Unternehmen die räumliche Kapazität seiner Mechatronik-Sparte nahezu. 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen künftig in dem hochmodernen Gebäude auf einer Produktionsfläche von 8.200 m2 tätig sein.

Auch mehr als 100 Jahre nach seiner Gründung wird es um das Unternehmen alles andere als still werden.

Fotos: STILL